5 Dinge, die ich gerne schon mit 20 gewusst hätte

Inspiriert von verschiedenen Podcasts, hier 5 Dinge, die ich gerne gewusst hätte, bevor ich mit 20 Jahren in mein Berufsleben gestartet bin.

Ich selbst stand mit 20 Jahren am Ende meines Zivildienstes und kurz vor dem Beginn meines dualen Studiums. Und natürlich hätte ich auf keinen dieser Tipps gehört!

1) Lernen ist die beste Motivation

Gerade zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn habe ich viele Entscheidungen danach getroffen, welche Rolle mir am meisten Status verleiht oder was der vermeintlich kürzeste Weg zu viel Anerkennung von außen ist. Das ist zweifellos ein Motor, der stark ist und einen auch durch schwierige Zeiten trägt. Ein Jahresbonus kann für eine Nachtschicht ein ganz schöner Sog sein. Ich glaube aber, dass ich mit rein extrinsischer Motivation auf Dauer nicht weiterkomme.

Was hast Du zuletzt gelernt?

Heute zeichnet sich ein erfolgreiches Berufsjahr, ein erfolgreiches Quartal, ein erfolgreicher Monat oder auch eine erfolgreiche Woche dadurch aus, dass ich hinterher für mich sage: „Habe ich etwas dazugelernt? Solange ich jeden Tag lerne, mache ich eine Rolle weiter. Wenn ich nicht mehr lernen kann, ist es Zeit für die nächste Rolle.

Status, Anerkennung und auch Geld kommen dann von ganz alleine.

2) Es wird später Sinn machen

Mein rhetorisches Idol Harald Schmidt hat einmal gesagt: “Du machst, was du machst und inhaltlich unterfüttert wird das hinterher.” Ich könnte zwar wunderbar in einem perfekten Vortrag erklären, wie sich ein roter Faden durch meine Karriere zieht. Erst duales Studium im Dax-Konzern, dann wissenschaftlicher Master an der Uni, Einstieg in die Beratung für die Abschlussarbeit, direkt viele Aufgaben im Personalbereich gehabt, aber auch unternehmerische Erfahrung als Bereichsleiter beim Aufbau eines Fachbereichs gesammelt. Heute Vorstand und Hochschullehrer.

Ich finde ich bin gut getroffen

Ja, klingt mega für die Flex, stand aber zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise auf irgendeiner “Lifegoal”-Landkarte. Wie ich neulich schon im Podcast von Moritz Neuhaus erzählt habe, hatte ich nie den großen Master-Karriereplan. Das hat sich einfach so ergeben.

3) Dopamin macht dich zum Affen!

Gut, heute sind wir weiter und haben eine ungefähre Vorstellung davon, wie Tiktok, Reels und was auch immer auf unser Gehirn wirken. Aber meine Güte, war ich als Student ein Dopamin-gesteuerter Zauderer. Gaming, Online-Poker, Feiern – alles immer auf die kurzfristige Dopaminausschüttung im Großhirn ausgerichtet. Das ist vielleicht die älteste Logik der Welt, das Prinzip hinter der “Anleitung zur Selbstüberlistung” oder auch hinter dem Buch “Schnelles Denken, langsames Denken”. Der Weg zum langfristigen Erfolg besteht meist ganz einfach darin, auf kurzfristige Belohnung zu verzichten und eben nicht wie ein dopamingesteuerter Affe dem nächsten Kick hinterher zu jagen.

So ähnlich

4) Exponentielles Wachstum wird immer unterschätzt und ist doch eine Falle

Ja, ich muss es vielleicht etwas griffiger formulieren, aber zwei Beispiele:

Seit deiner Geburt werden für dich jeden Monat 50€ in einen globalen ETF investiert. Der hat eine Rendite von 7,2%. Wo stehst Du an Deinem 67. Geburtstag?

Raten, nicht weiterlesen.

Vielleicht kennt Ihr die Rechnung, es sind jedenfalls 1 Mio €. Aber jetzt kommt das Dumme. Jetzt bist Du 67 und Millionär. Aber jetzt aufhören? Arbeite doch noch 10 Jahre weiter. Das schaffst Du schon. Denn mit 77 bist Du schon zweifacher Millionär! Aber noch mal 10 Jahre schaffen wir schon, oder? Denn dann bist Du schon vierfacher Millionär!

Das Fiese an der Exponentialfunktion ist nicht nur, dass wir sie zunächst selbst falsch einschätzen. Wenn wir dann dran sind, haben wir immer das Gefühl: “Da hinten wird es irgendwann schön, wir müssen nur noch ein bisschen durchhalten.”

5) Jede Anstrengung wird irgendwann belohnt

Es gibt keine verkannten Genies. Das ist natürlich ärgerlich für alle, die sich dafür halten, aber ich glaube, es ist die Wahrheit. Jede Anstrengung wird irgendwann belohnt und harte Arbeit hat einen Wert. Auch wenn man nur durch sie lernt, womit wir wieder bei Punkt 1 wären.

Eine Antwort zu „5 Dinge, die ich gerne schon mit 20 gewusst hätte“

  1. Avatar von Florian Hähner

    Hi Alex,

    ich habe heute an deinem Online-Webinar „Vom Hörsaal ins Büro: IT-Skills, die wirklich gefragt sind“ teilgenommen und mich danach ein wenig durch deinen online-Blog gelesen.
    Besonders fasziniert hat mich dabei, deine schon im Webinar angesprochene Entwicklung vom, wie du selbst sagtest, „mittelmäßigen Studenten“ vor ein paar Jahren zu einem Triathleten und Vorstandsmitglied heute. Mit vielen Punkten in deinem Blogeintrag „5 Dinge, die ich gerne schon mit 20 gewusst hätte“ kann ich mich identifizieren und in vielen Punkten haben mir sowohl dein Webinar, also auch die Blog-Einträge Mut und Vorfreude auf das spätere Berufsleben gemacht. Nun aber zu meiner Frage, auf die ich leider nicht schon während des Webinars gekommen bin.
    Was hat deiner Meinung nach maßgeblich zu deiner Entwicklung beigetragen, waren es die verschiedenen Bücher, die du empfiehlst, war es der Start ins Berufsleben bei mindsquare oder war es die Begeisterung für Consulting und Technologien? Bzw. was wäre dein Tipp, um vom „Dopamin-Affen“ im Studium zum erfolgreichen Berufseinsteiger nach dem Studium zu werden?

    Liebe Grüße
    Florian

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