The Imposter Cure

Wer sollte dieses Buch lesen?

Vielleicht kennt Ihr den guten alten Irrtum “Naja, ein bisschen Imposter Syndrome ist doch normal und stört nicht”. Ich würde sagen, so habe ich das auch lange bewertet. Genau damit räumt das Buch direkt zu Beginn auf. Es hat jede Menge Nachteile, wenn wir uns selbst als Hochstapler sehen und es ist wichtig, dass wir verstehen, was damit zusammen hängt. Für mich selbst hat sich das Syndrom über die Jahre immer mehr aufgelöst. Manchmal spüre ich noch das Gefühl von “Heute ist es soweit. Heute fliege ich auf.”, aber inzwischen weiß ich ganz gut, woher das kommt und wie ich mit dieser Emotion umgehen kann.

Woher kommt das bei Dir?

Der Autor beschreibt die verschiedenen Arten der “Hochstapelei”. Ich selbst bin zweifelsfrei dem Mythos des “Natural Genius” erlegen. Ich weiß nicht, ob was so ein bisschen noch eine Spätfolge der Schulzeit ist, aber gefühlt gab es ja früher nichts peinlicheres, als “fleißig” zu tun. Fleiß ist total uncool. Üben ist uncool. Mir war es wichtig als jemanden wahrgenommen zu werden, der einfach so schon gut ist, ohne etwas dafür tun zu müssen.

Faul aber klug!

Noch zu meiner Startzeit im Job habe ich mich mal mit einem Kollegen darüber ausgetauscht, welche Anschuldigung uns am meisten beleidigen würde. Zweifelsfrei, wenn jemand sagen würde, wir wären fleißig.

Was. Für. Ein. Quatsch.

Perfektionismus ist eine Falle

In diesem Kapitel führte ich mich regelrecht “erwischt”. Die Lösung vieler vermeintlicher Hochstapler (und ich vielleicht auch von mir) liegt nämlich häufig darin, sich in absoluten Perfektionismus zu flüchten. Ich ignoriere Pareto einfach penetrant und versuche zu jedem Zeitpunkt ein 110%-Ergebnis zu erreichen.

Pareto als Lösung

Gleichzeitig flüchte ich mich in ständiger Erreichbarkeit. Ich bin ja ein Hochstapler, darum muss ich jederzeit jede Teamsnachricht, jede E-Mail und jeden Anruf mitbekommen, sonst fliege ich auf.

Diese Form von Perfektionismus kann eine ganz schöne Falle sein und führt ganz sicher nicht dabei, dass wir Sicherheit aufbauen, sondern sie führte mich ehrlicherweise in Burnout-artige Zustände.

Meine Auflösung

Ich bin nicht meine Ergebnisse. Ich bin ich. Das ist für mich persönlich ein riesiger Diamant. Tatsächlich nicht nur aus dem Lesen dieses Buches, sondern ehrlicherweise auch durch die letzten Jahre, dabei maßgeblich durch die Zeit der Corona-Pandemie.

Wie die meisten von uns hat auch mich die Pandemie mit erstmal unfassbar viel Unsicherheit konfrontiert. Unsere Kunden haben ihre Bestellungen eingefroren, wir haben ein komplettes Traineeprogramm um einen Monat verschoben und ich saß plötzlich im Homeoffice an meinem Küchentisch und hab mir die Frage gestellt: “Wer braucht mich jetzt eigentlich gerade?”

Rückblickend war das natürlich der Startschuss für einen unfassbaren Aufschwung für alles, was irgendwie mit Digitalisierung zu tun hat – auch für mindsquare. Auf mich sollten das größte exponentielle Wachstum auch in meiner ganz persönlichen Karriere zukommen. Das hat sich für mich aber nun wirklich nicht so angefühlt. Es fühlte sich an nach “Jetzt ist alles vorbei.”

In den Jahren 2020 und 2021 dann aber wuchs immer mehr die Erkenntnis: “So schlimm wird es wohl schon nicht werden”. Im Rheinland es gibt es die Redensart “Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird” und das trifft auch hier wirklich gut zu.

Das Leben hat noch so viel mehr zu bieten als nur Ergebnisse

Vor allem für mich die Erkenntnis: Das ist doch alles nicht so wichtig. Solange ich morgens aufstehen kann, mich bewegen darf, an der frischen Luft eine Runde Fahrrad fahre, meine Freunde treffen darf und ein gutes Buch lese, dann ist auch alles nicht mehr so schlimm. Selbst wenn dann mein Chef mich irgendwann vom Hof jagt, weil er für mich doch keine Verwendung mehr hat: Alles nicht so schlimm.

Wir sind nicht unsere Ergebnisse. Wir sind nicht unser Job. Wir sind wir. Und so sind wir voll ok.

Wenn Ihr das anders seht, kauft das Buch. Am liebsten über meinen Link: https://amzn.to/48nysed

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