Wer sollte dieses Buch lesen?
Kurz gesagt: Jeder, der entweder neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland gewinnen will oder jeder, der sich fragt, ob es sich lohnt, einen neuen Job zu suchen. Der Autor Sebastian Dettmers zeigt mit vielen Zahlen und Studien auf, welch gigantischer Arbeitskräftemangel auf uns zukommt und was wir daraus lernen können.
Ich habe das Buch aus 2 Perspektiven gelesen. Zum einen hat es mir viele Dinge gezeigt, auf die wir uns als Arbeitgeber mindsquare einstellen können. Genauso hat mir das Buch aber auch gezeigt, worauf ich mich als Arbeitnehmer einstellen kann.
Unsere zukünftige Arbeitsgesellschaft
Viele Zahlen haben wir alle schon gehört, aber ein paar möchte ich an dieser Stelle noch einmal jonglieren. Derzeit gibt es in der Bundesrepublik Deutschland rund 50 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter. Diese Zahl wird schon in den nächsten 20 Jahren um 10 % zurückgehen. Im Jahr 2100 werden wir noch 34 Millionen Erwerbstätige haben und 21 Millionen Rentner. (Querverweis an dieser Stelle auf meinen Beitrag zur Altersvorsorge und den entsprechenden Newsletter).
Die Produktivität pro Erwerbstätigen ist aber in den letzten Jahren nur um 0,2% pro Jahr gestiegen!

Was heißt das im Klartext? Wir haben bald viel zu viel Arbeit für viel zu wenig Menschen. Spiegelt aus meiner Beratungserfahrung schon heute die Arbeitsrealität vieler Unternehmen wider.
Und mindestens genauso spannend: In Deutschland leben derzeit 22 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, davon insgesamt 3 Millionen türkischstämmige Menschen, jeder achte Arbeitnehmer in Deutschland hat eine ausländische Staatsangehörigkeit und noch heute kann sich z.B. jeder fünfte erwerbsfähige Türke ein Leben in Deutschland vorstellen.
Long Story Short: Wer sein Unternehmen nur auf Kartoffeldeutsche ausrichtet, wird untergehen. Internationalität ist die Zukunft.
Die unlösbaren Probleme
Dettmers beschreibt in seinem Buch auch gesamtgesellschaftliche Probleme, für deren Lösung die Politik zuständig wäre. Hier wissen wir natürlich: Heißes Eisen und immer gefährlich, sich daran zu verbrennen. Politische Probleme werden selten in einem LinkedIn-Beitrag gelöst.
Ein höherer Mindestlohn kann zum Beispiel dazu beitragen, dass die schrumpfende Zahl der Erwerbstätigen möglichst wertschöpfend eingesetzt wird. Ebenso ist es sinnvoll, staatliche Eingriffe in den Arbeitsmarkt zu reduzieren, da die Arbeitslosigkeit den schwerwiegenden sozialen Folgen von Unternehmenspleiten entgegenwirkt. Unternehmen, die künstlich am Leben erhalten werden, schaden der gesamten Volkswirtschaft, weil die dort gebundenen Arbeitskräfte nicht innovativ tätig sein können.
Das klingt alles furchtbar schlüssig und liest sich so leicht, fühlt sich aber vermutlich ganz anders an, wenn man im Alter unter dem Deckmantel der Innovation ein paar Monate arbeitslos wird und den Hauskredit nicht mehr bedienen kann.
An dieser Stelle weiß ich wieder, warum ich lieber online blogge als Wählerstimmen zu sammeln. Die USA haben durch die Pandemie viele Unternehmen sterben lassen und sind uns dadurch (mal wieder) in Sachen Innovation weit voraus. Dennoch herrscht dort ein gesellschaftliches Klima, das ich mir auf keinen Fall als Vorbild für Deutschland wünsche.
Werde ein Produktivitätsmonster!
Was habe ich davon? Die Wahrscheinlichkeit, dass ich in Zukunft eher mehr als weniger Aufgaben haben werde, ist sehr hoch. Deshalb ist es meine wichtigste Aufgabe, schon heute zu lernen, wie ich als Einzelner immer mehr Aufgaben erledigen kann.
Natürlich brauche ich für meine Beiträge keinen Korrekturleser mehr, sondern regle das mit DeepL. Ich habe genug 2nd Brain und Productivity Tools, um (auch mit Hilfe von KI) mehr in weniger Zeit zu schaffen.
Eine Superfähigkeit von morgen wird es sein, viele Dinge mit wenig menschlichen Ressourcen erledigt zu bekommen. Sich einfach daran gewöhnen, Dinge erledigt zu bekommen. Das brauchen wir. Dann kriegen wir das hin.
Wenn Dich das Buch interessiert, kannst Du es gerne über meinen Link kaufen!
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