Das 12-Wochen-Jahr

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Warum habe ich dieses Buch gelesen?
Das Buch wurde mir vor knapp einem Jahr von meinem Kollegen Flo Albrecht empfohlen, und wie so oft, habe ich es angelesen, aber es hat mich nicht gleich gepackt. Solche Bücher landen dann meist in meiner Kindle-App, bis ich irgendwann (zum Beispiel im Urlaub) denke: „Ach komm, das können wir mal zu Ende lesen.“ Genau das passierte mit Das 12-Wochen-Jahr.

Die Idee des Buchs ist simpel: Wenn wir unsere Neujahrsvorsätze nicht umsetzen können, warum nicht einfach den Zeitrahmen auf 12 Wochen verkürzen? Das soll funktionieren – und warum, schauen wir uns jetzt genauer an.


Taktiken und Gewohnheiten: Der Schlüssel zum Erfolg

Der größte Diamant des Buches gleich zu Beginn:

„Die beste Vorhersage Ihrer Zukunft sind Ihre alltäglichen Handlungen.“

Besonders eindrücklich finde ich das Bild des Olympia-Schwimmers Michael Phelps. Seine 23 Goldmedaillen repräsentieren lediglich 23 Wettkämpfe. Das wirklich Bemerkenswerte sind die abertausenden Trainingseinheiten, die niemand gesehen hat.

Was im Sport gilt, funktioniert auch im Berufs- oder Privatleben. Die Beförderung ist das sichtbare Ergebnis, aber die konstante, oft unsichtbare Arbeit passiert vorher. Das Gleiche gilt für zwischenmenschliche Beziehungen: Eine Partnerschaft kann gestärkt werden, wenn man die Gewohnheit (oder Taktik) etabliert, etwa zweimal pro Woche einen Abend gemeinsam zu verbringen.

Marcus Wiebusch fasst das im Kettcar-Song „Rettung“ treffend zusammen:

„Liebe ist das, was man tut.“


Messung von Früh-Indikatoren

Zielerreichung besteht aus fünf Säulen: Vision, Planung, Prozesskontrolle, Messung und Zeiteinteilung.
Die Vision – sei es ein Ironman-Finish, beruflicher Erfolg oder finanzielle Freiheit – sollte klar sein. Für die Planung stehen uns unendlich viele Ressourcen zur Verfügung, wie Bücher, Podcasts oder Kurse. Entscheidend ist, dass wir messbare Früh-Indikatoren definieren, die zeigen, ob wir auf dem richtigen Weg sind.

Beispiel:

  • Für Gewichtsreduktion sind Kalorien pro Woche ein Früh-Indikator.
  • Für finanzielle Ziele ist es die Einhaltung bestimmter Budgets.

Spät-Indikatoren wie das Körpergewicht oder der Kontostand können trügerisch sein, da sie kurzfristigen Schwankungen unterliegen. Der Schlüssel ist, die geplanten Gewohnheiten konsequent umzusetzen.

Der Autor drückt das pointiert aus:

„Handeln Sie gemäß Ihren Verpflichtungen, nicht aufgrund Ihrer Gefühle.“

Das klingt hart, macht aber Sinn: Wenn du einen Ironman schaffen willst, musst du manchmal um 5:30 Uhr aufstehen – nicht, weil du Lust darauf hast, sondern weil dein Trainingspartner vor der Tür wartet.


Neujahrsvorsätze: Ein Imageproblem?

Warum ein 12-Wochen-Jahr und nicht ein 52-Wochen-Jahr?

Die Idee, das neue Jahr für Veränderungen zu nutzen, ist nicht schlecht. Ich selbst habe 2019 mit dem Rauchen aufgehört – als Neujahrsvorsatz, der bis heute hält. Doch oft scheitern solche Vorhaben. Warum?

Neujahrsvorsätze erzeugen keinen echten Druck. Ziele wie Gewichtsabnahme oder weniger Social Media sind in der dritten Januarwoche oft schon vergessen. Schließlich bleibt bis zum Jahresende scheinbar noch genug Zeit. Das führt zu Motivations-Starre.

Das 12-Wochen-Jahr löst dieses Problem: Der Zeitraum ist überschaubar. Mein aktueller 12-Wochen-Zeitraum läuft bis zum 31. März – das ist schon bald! Solche kurzfristigen Ziele erzeugen Motivation. Bis zum 31. März keinen Alkohol? Das ist machbar. Aber für ein ganzes Jahr? Das schreckt ab.


Weekly Review: Der wöchentliche Check-in

Ein Punkt, der mir besonders gefallen hat, ist die wöchentliche Reflexion. Der Autor empfiehlt, sich einmal pro Woche hinzusetzen und die eigenen Ziele und Taktiken zu überprüfen:

  • Bin ich noch auf Kurs?
  • Welche Fortschritte habe ich gemacht?
  • Was könnte ich verbessern?

Diese wöchentliche Gewohnheit schafft Klarheit und hält die Motivation aufrecht.


Mein Fazit:
Das 12-Wochen-Jahr ist ein motivierendes Buch, das zeigt, wie wir mit klaren, kurzfristigen Zielen und einer konsequenten Umsetzung Großes erreichen können. Besonders der Fokus auf Früh-Indikatoren und die wöchentliche Überprüfung haben mich überzeugt.

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